Die Smaragd - Eidechse
Ein kleines Hobby von mir ist das Beobachten von Smaragd-Eidechsen im Tessin geworden. Ich bin kein besonders begnadeter Fotograf, jedoch habe ich eine ausgeprägte Beobachtungsgabe und entdecke die Tiere viel schneller als meine Mitmenschen. Zudem weiss ich auch, wie ich mich bewegen muss, damit sie nicht sofort das Weite suchen. Mittlerweile kenne ich ihre Lebensgewohnheiten und ihr Verhalten ziemlich genau. Die ersten Fotos wurden mit meiner knapp 20 Jahre alten Canon EOS30d mit dem 75-300 Objektiv gemacht, später habe ich dann auf eine Canon EOS R-10 gewechselt mit 100-400 Objektiv. Mit der Fotografie bin ich noch am üben und habe noch viel Luft nach oben um mich zu verbessern.
Die Smaragd-Eidechse ist in den warmen Regionen der Schweiz zuhause
Grundsätzlich sind mehrere Faktoren notwendig, damit das Habitat stimmig ist und ein optimales Lebensumfeld für die Smaragd-Eidechse vorhanden ist. Ideale Versteckmöglichkeiten, trockene Wiesen, dichte Krautschichten, idealerweise in Kombination mit Steinhaufen bzw. Steinmauern und das passende Nahrungs-Angebot gehören dazu. In der Schweiz beschränkt sie sich auf die klimatisch wärmsten Regionen: Wallis, Tessin, Bündner Südtäler, Genf und Chablais vaudois.
Farbenprächtig und wärmeliebend
Zur Fortpflanzungs-Zeit wird die Kehle der Männchen leuchtend blau, auch sind sie kräftiger gebaut und die Rückenfärbung ist leuchtend smaragdgrün. Die Tiere werden 25-32cm lang, ausnahmsweise aber auch bis 42cm. Es ist die grösste und schönste Echsen-Art in der Schweiz. Smaragdeidechsen sind standorttreu und die Männchen verteidigen oft ein Territorium, das 200 bis 1200 m2 umfassen kann.
Die Nahrung der Smaragdeidechse ist vielfältig, besteht aber im wesentlichen aus Gliederfüsslern wie Käfern, Heuschrecken, Raupen, Asseln und Spinnen, gelegentlich werden auch junge Artgenossen verzehrt.
Nachdem obig bisher vermutlich mehrheitlich oder ausschliesslich Fotografien von Männchen präsentiert wurden, unten nun auch noch das Weibchen. Es ist unscheinbarer gefärbt und auch wesentlich scheuer als das Männchen. Aufgrund der dezenten Färbung auch deutlich schwieriger zu entdecken. Die Männchen zeigen aus meiner Sicht eine gewisse Neugier, solange die Fluchtdistanz noch nicht überschritten ist. Bei den Weibchen scheint diese Neugier etwas weniger ausgeprägt und sie neigen früher dazu sich zu verstecken.
Männchen oder Weibchen?
Manchmal ist es schwierig, Weibchen und Männchen auseinanderzuhalten. Da die Balz-Färbung individuell bzw. auch je nach Population sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Meine Vermutung zu den direkt nachfolgenden zwei Fotos ist, dass es sich hierbei um Weibchen handelt. Ich stütze meine Vermutung darauf, dass die Tiere seitlich etwas eingefallen sind, was vielleicht mit der kürzlich erfolgten Eiablage in Verbindung steht. Bestimmt gibt es Experten, die irgendwann meine Fotografien hier sichten und mir dies bestätigen oder widerlegen können!
Die Tiere leben mitunter auch in Garten-Anlagen, sofern die Voraussetzungen für das Biotop passend sind. An schönen Tagen sind sie bereits kurz nach den ersten Sonnenstrahlen zu entdecken, wie sie vorsichtig den Kopf herausstrecken und sich dann auf die Suche nach einem idealen Platz machen um Wärme zu tanken. Steine und Mauern bieten dazu ideale Voraussetzungen. Mitunter sind die Tiere auch auf Wegen (Steinplatten) und an Strassenränder zu entdecken.
Neue Bilder vom 27. - 29.06.2025
Je öfters ich mich im Tessin auf die Pirsch mache um Fotos zu schiessen, desto mehr lerne und erfahre ich über das Leben und Verhalten dieser Tiere. Es ist oft gar nicht so einfach, gute Fotos zu erzielen und beim nachträglichen Betrachten am PC sind auch immer wieder mal Enttäuschungen zu verzeichnen. Dies wenn die Fotos nicht ganz so gut geworden sind, wie erhofft. Da ich kein Profi-Fotograf bin, tut dies meiner Freude am Hobby keinen Abbruch und ich veröffentliche hier auch immer mal wieder Fotos, die zwar nicht druckreif sind, dennoch einiges über die Lebensweise und die Farbenpracht der Tiere vermitteln können.
Nachfolgend zwei Biotop-Aufnahmen. Die Tiere bevorzugen sehr sonnige Hanglagen und benötigen ideale Verstecksmöglichkeiten, die Schutz vor Fressfeinden bieten. Das Tiere, welches den Schwanz abgeworfen hat (siehe Foto in Bilder-Serie oben), vermutlich aufgrund einer Attacke durch einen Fressfeind, bevorzugt beispielsweise häufig einen Standort unter einer Stechpalme, die idealen Schutz bietet. Generell sind die Tiere von frühmorgens bis spätabends anzutreffen. Auf dichtbewachsenen Wiesen, die mit Steinen durchzogen sind findet man sie genau so wie an Strassenränder mit Hecken und dichtem Bewuchs umgeben oder in Garten-Anlagen, wenn die Voraussetzungen passend sind.
Smartphone Schnappschüsse
In den Abendstunden kurz vor 21 Uhr (!) konnte ich unter anderem dieses Tier durch Zufall noch entdecken und die Begegnung immerhin noch mit dem Smartphone kurz festhalten. Aufgrund der Zoom-Funktion dann halt entsprechend schlechte Foto-Qualität.